Security

Phishing und Co: Konsument:innen sehen Zunahme von Betrugsversuchen im Netz

Das Vertrauen in digitale Bezahlmethoden nimmt zu, obwohl 9 von 10 Verbraucher:innen bereits von Betrugsversuchen im Internet betroffen waren. Wie sie sich schützen können, erklären wir im Beitrag.

Frau hält Handy in der Hand. Im Vordergrung ist eine Grafik zusehen, die Netz mit Schloss sowie Icons für eine Bezahlkarte, eine Mail, Währung, WLAN und globale Verbindung zeigt

Ob gefälschte Benachrichtigung vom Paketdienst, Enkeltrick oder Phishing im Namen einer Bank: Betrugsversuche im Internet steigen in den Augen der Verbraucher:innen. In der Wahrnehmung von 83 Prozent der Verbraucher:innen in Deutschland hat der Onlinebetrug in den letzten zwölf Monaten zugenommen.

Insgesamt sind gängige Betrugsmaschen in der Bevölkerung bekannt. So sind Betrugsmaschen wie Phishing, der sogenannte Enkeltrick und Schocknachrichten mehr als 90 Prozent der Befragten ein Begriff. Das verwundert nicht, da neun von zehn Befragten (91 %) bereits zum Ziel eines Betrugsversuches geworden sind. Dies zeigen die Ergebnisse unserer repräsentativen Online-Umfrage unter mehr als 1.000 Menschen in Deutschland zum Thema Sicherheit in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa.

Missbrauch von KI sorgt für Verunsicherung

Mit der zunehmenden Verbreitung von künstlicher Intelligenz in verschiedenen Lebensbereichen nehmen auch die Sorgen zu, dass diese zur Täuschung eingesetzt werden könnte. Fast alle Befragten (94%) befürchten, dass durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz Betrugsversuche künftig schwerer zu erkennen sein werden.

Vertrauen in digitales Bezahlen wächst

Trotz Sorgen rund um Betrug gewinnt das digitale Bezahlen im Jahresvergleich an Vertrauen und die Datensicherheit wird nun positiver bewertet. Empfanden im Jahr 2023 75 Prozent der Befragten kontaktloses Bezahlen per Karte als sicher, sind es in diesem Jahr 79 Prozent. Beim mobilen Bezahlen stieg der Anteil von 37 Prozent auf 49 Prozent. Zudem stärken biometrische Verfahren das Vertrauen: Rund drei Viertel der Befragten (77 %) glauben, dass sich mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung die Sicherheit beim Bezahlen erhöhen lässt. 

 

Tipps für sicheres Bezahlen

Um Betrüger:innen weniger Chancen zu geben, sind die folgenden Hinweise hilfreich.

  • Prüfen, ob das Geschäft echt ist: In der „echten“ Welt ist es leicht zu erkennen, ob ein Geschäft oder Gebäude verdächtig aussieht. Im Internet kann es etwas schwieriger sein. Gefälschte Websites können täuschend echt aussehen. Daher gilt: Bei Zweifeln sollten Verbraucher:innen weder Geld noch persönliche Informationen weitergeben. Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein, sind es auch oft.  
  • Auf Phishing-Betrug achten: Bei unerwünschten und verdächtigen E-Mails oder Telefonanrufen ist es wichtig, Vorsicht walten zu lassen. Betrüger:innen könnten versuchen, persönliche Informationen wie Kartennummern, Benutzernamen und Passwörter zu stehlen. Im Zweifelsfall ist es immer gut, keine Links anzuklicken und keine Dateien herunterzuladen. Das gilt vor allem bei unbekannten Absender:innen.  
  • Vorsicht bei Aufforderungen mit Zeitdruck: Betrüger:innen versuchen oft, ein Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen – indem sie knappe Fristen setzen oder Druck erzeugen. So bleibt keine Zeit sie zu überprüfen.  
  • Auf versteckte Aufforderungen achten: Betrüger:innen provozieren oft eine Reaktion, indem sie entweder auf ein Problem hinweisen (z. B. darum bitten, eine fehlgeschlagene Lieferung neu zu terminieren) oder behaupten, man hätte einen Preis gewonnen.  
  • Nicht unüberlegt Links und Anhänge öffnen: Immer die Absendeadresse von E-Mails oder SMS überprüfen und im Text auf Auffälligkeiten wie Rechtschreibfehler achten. Nie unüberlegt auf Links klicken oder Anhänge öffnen. Zudem sollte man nie Einmalkennwörter über E-Mail, SMS oder an Anrufer:innen übermitteln.
  • Freund:innen oder Familie um Rat fragen: Es klingt banal, doch wenn man sich bei einer E-Mail oder sonstigen Nachricht unsicher ist, kann es helfen, sie kurz mit einer vertrauten Person zu besprechen. Diese hat vielleicht auch schon eine ähnliche Nachricht erhalten und kann beraten.
  • URL prüfen: Beim Online-Einkauf sollten Verbraucher:innen die URL überprüfen und darauf achten, dass sie mit „https://“ beginnt. Das „s“ am Ende zeigt eine sichere Verbindung an.   
  • Sichere, schnelle und einfache Möglichkeiten zur Identifizierung nutzen: beispielsweise Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung.
  • Schutz einrichten: Die Kredit- oder Debitkarte physisch schützen, starke Passwörter verwenden und vorsichtig bei der Preisgabe der Kreditinformationen sein.
  • Regelmäßige Überprüfung: Es empfiehlt sich, Kontoauszüge und Transaktionen regelmäßig zu überprüfen, um verdächtige Aktivitäten direkt zu erkennen. 
  • Alerts einrichten: Einige Banken bieten ihren Kund:innen einen Alert-Service an, der sie sofort darauf hinweist, wenn mit ihrer Karte bezahlt wurde.
  • Push-Mitteilungen der Banking-App zulassen: Echtzeit-Informationen über Kartentransaktionen bieten viele Banken über die Banking-App an. Dazu müssen Sie lediglich Push-Mitteilungen der App zulassen.
  • Software regelmäßig aktualisieren: Es sollte immer die neueste Software auf dem Computer, Tablet oder Smartphone installiert sein.
  • Zu guter Letzt: Bei einem Betrugsverdacht ist es immer wichtig, die kartenausgebende Bank zu informieren und die Situation zu erklären. Die Bank kann oft dabei helfen, das Geld zurückzufordern.   

 

 

Tag: Payment Security Tag: Fraud